Die Burgergemeinde Turtmann

Geschichte der Burgergemeinde Turtmann
In einer Urkunde von 1210 wird Turtmann (terra de Thorthemanei) erstmals erwähnt. Die Entstehung der Gemeinde Turtmann wird auf anfangs des 14. Jahrhunderts datiert und somit ist Turtmann eine der ältesten ländlichen (Burger)-gemeinden des bischöflichen Wallis. 

Ab Mitte des 15. Jahrhunderts löste sich Turtmann immer mehr von der Herrschaft von Leuk und entwickelte sich zu einer eigenständigen Gemeinde. Ab dem 14. Jahrhundert bis ins 17. Jahrhundert war Turtmann ein wichtiger Knotenpunkt für den Warenverkehr zwischen Italien, Frankreich und den Gebieten nördlich der Alpen. Dies führte zu einem gewissen Wohlstand und widerspiegelt sich in den prächtigen Patrizierhäusern.

Die ersten erhaltenen Gemeindesatzungen stammen aus dem Jahr 1515. Darin sind die Vererbung des Burgerrechts, der gemeinsame Weidgang, die Nutzung der Wälder und des Wässerwassers sowie die Arbeiten bei Überschwemmungen geregelt. Die Statuten der Bauernzunft von 1586 enthielten viele Bestimmungen betreffend Flurpolizei, Almendrechte, Forstwesen, Wasserrechte, Viehwirtschaft und Rosshaltung und regelten weitgehend das Zusammenleben in der Dorfgemeinschaft. Diese Statuten behielten ihre Gültigkeit mit wenigen Änderungen bis zur französischen Revolution.

Mit der Bundesverfassung von 1848 und dem Gesetz über die Gemeindeverwaltung von 1851 hatte die Bauernzunft endgültig ausgedient. Danach bestehen die politische Gemeinde und die Burgergemeinde Seite an Seite. Im Jahr 2000 löste sich die Burgergemeinde von der Munizipalgemeinde und besitzt eine eigene Verwaltung bestehend aus 3 Burgerräten und einem Teilzeitsekretariat.

Im Jahr 1604 wurde die erste Fahne als Zeichen der Gemeinsamkeit angeschafft.

Das Wappen aus dem Jahr 1818 hat 2 dominante Sujets: den Vogel Greif mit Schwert und einen Fluss. Dies symbolisiert den langjährigen Kampf der Turtmänner mit dem Wasser. Die Turtmännu, welche früher mitten durch das Dorf führte wurde im Jahr 1906 in einem damals visionären Projekt durch einen Tunnel westlich des Dorfes umgeleitet. Der Rotten wurde durch die erste Rottenkorrektion 1872-1876 begradigt und in sein heutiges Flussbett gezwängt.

Versammlungen und Traditionen
Pro Jahr finden 3 Burgerversammlungen statt:
18. März, Burgerrechnung
23. April, St. Georgstrüch
Anfangs November, Budgetversammlung / Wimdertrüch

Einkausgutscheine für Burger
Jeder anerkannte Burger erhält jedes Jahr Einkaufsgutscheine, welche im örtlichen Gewerbe eingelöst werden können. 

Wohnbauförderung
Die Burgergemeinde Turtmann betreibt seit vielen Jahren Wohnbauförderung.

Holz
Burger sowie Nichtburger können bei der Burgergemeinde Turtmann Holz, welches vom Forst Region Leuk bezogen wird, kaufen.